Barbara Wucherer
– WOLS’ BILDNISSE 1932-51 IN DEN MEDIEN FOTOGRAFIE, MALEREI UND ZEICHNUNG
Studien zur Problematik der Porträtdarstellung im 20. Jahrhundert, Berlin: Gebr. Mann, 1999
> Alles was wir sehen ist eine optische Täuschung < (Wols, Aphorismen)
Wols [Alfred Otto Wolfgang Schulze, 1913 (Berlin) -1951 (Paris)], einer der bedeutenden Vertreter des Informel, brachte den deutschen und französischen Kulturkreis in seinem Leben und Werk zur Synthese.
Mit dem Titel > Ein Phänomen des Stolperns <, einer Anspielung auf die Welt der Clownskomik, soll zum einen auf Wols´ eigenes, in Fragmenten erhaltenes kunsttheoretisches Konzept > Circus Wols < hingewiesen werden, zum anderen ist – im übertragenen Sinne – Wols´ Untersuchung verschiedener, veränderbarer Wahrnehmungsmöglichkeiten von Wirklichkeit gemeint. Wie in einem Zerrspiegel stilisiert er menschliche und bildnerische Unzulänglichkeiten zur Kunstform.
Wols’ OEuvre erscheint als materielles wie gedankliches Werk durch Sprünge und innere Gegensätze ge-kennzeichnet. Die Kopfform, ein wesentliches Element, ist weit mehr als ein »Motiv« im klassischen Sinn. Ihre Verwendung weist über eine – nur fragmentarisch erfassbare – gedankliche Konzeption auf einen großen Bereich zeitgeschichtlicher Umstände. Vor allem ist der Grundgedanke der Gestalttheorie für seine Arbeit in verschiedenen Medien (Malerei, Fotografie, Graphik) neu und grundlegend.
Weiterhin spielt Wols’ Auseinandersetzung mit den »Zeitumständen« und ihren vorherrschenden Denkrichtungen eine wesentliche Rolle: etwa mit dem Nationalsozialismus, oder philosophischen Strömungen wie Existentialismus und Antihumanismus. Wols darf als einer der Pioniere betrachtet werden, die sich kritisch, aber auch Perspektiven aufweisend, mit etablierten künstlerischen Traditionen auseinander setzen.
Studien zur Problematik der Porträtdarstellung im 20. Jahrhundert, Berlin: Gebr. Mann, 1999
> Alles was wir sehen ist eine optische Täuschung < (Wols, Aphorismen)
Wols [Alfred Otto Wolfgang Schulze, 1913 (Berlin) -1951 (Paris)], einer der bedeutenden Vertreter des Informel, brachte den deutschen und französischen Kulturkreis in seinem Leben und Werk zur Synthese.
Mit dem Titel > Ein Phänomen des Stolperns <, einer Anspielung auf die Welt der Clownskomik, soll zum einen auf Wols´ eigenes, in Fragmenten erhaltenes kunsttheoretisches Konzept > Circus Wols < hingewiesen werden, zum anderen ist – im übertragenen Sinne – Wols´ Untersuchung verschiedener, veränderbarer Wahrnehmungsmöglichkeiten von Wirklichkeit gemeint. Wie in einem Zerrspiegel stilisiert er menschliche und bildnerische Unzulänglichkeiten zur Kunstform.
Wols’ OEuvre erscheint als materielles wie gedankliches Werk durch Sprünge und innere Gegensätze ge-kennzeichnet. Die Kopfform, ein wesentliches Element, ist weit mehr als ein »Motiv« im klassischen Sinn. Ihre Verwendung weist über eine – nur fragmentarisch erfassbare – gedankliche Konzeption auf einen großen Bereich zeitgeschichtlicher Umstände. Vor allem ist der Grundgedanke der Gestalttheorie für seine Arbeit in verschiedenen Medien (Malerei, Fotografie, Graphik) neu und grundlegend.
Weiterhin spielt Wols’ Auseinandersetzung mit den »Zeitumständen« und ihren vorherrschenden Denkrichtungen eine wesentliche Rolle: etwa mit dem Nationalsozialismus, oder philosophischen Strömungen wie Existentialismus und Antihumanismus. Wols darf als einer der Pioniere betrachtet werden, die sich kritisch, aber auch Perspektiven aufweisend, mit etablierten künstlerischen Traditionen auseinander setzen.